Gewichtsreduktion

Definition Adipositas (Fettleibigkeit)

Über das normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts.

Berechnungsgrundlage ist der BMI (Body-Maß-Index)

Übergewicht

BMI >25

Risiko für Begleiterkrankungen
gering erhöht

Adipositas Grad 1

BMI >30

Risiko für Begleiterkrankungen
erhöht

Adipostias Grad 2

BMI >35

Risiko für Begleiterkrankungen
hoch

Adipostias Grad 3

BMI >40

Risiko für Begleiterkrankungen
sehr hoch

Fettverteilung

Das Fettverteilungsmuster bestimmt zusätzlich das metabolische und kardiovasculäre Gesundheitsrisiko (Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen)

Die viscerale Fettmasse (Eingeweidefett) korreliert besonders eng mit kardiovasculären Risikofaktoren und Komplikationen

Mit einer bioelektrischen Impedanzmessung kann die Menge an Eingeweidefett gemessen werden

Ein einfaches Maß zur Beurteilung des visceralen Fettdepots ist die Messung des Taillenumfangs:

 

    Frauen > 80cm, Männer > 94cm → Risiko für Komplikationen ist erhöht
    Frauen > 88cm, Männer > 102cm → “abdominelle Adipositas“ deutlich erhöhtes Risiko für Komplikationen

 

Ursachen für Adipositas

  • Familiäre Disposition, genetische Ursachen (Vererbung des BMI bei 50-80% der Betroffenen)
  • Moderner Lebensstil (Zeitmangel → Fastfood, Fertiggerichte etc.)
  • Stress (auch Folgen von Stress)
  • Ess-Störungen (z.B. binge-eating-disorder = „Fressattacken“)
  • Endokrine Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion)
  • Medikamente (Antidepressiva, Neuroleptica, Antidiabetica, Insulin, Cortison etc.)
  • Andere Ursachen (z.B. Nikotinverzicht, Immobilisation)

Gute und Schlechte "Futterverwerter"

Als Grundumsatz bezeichnet man die Energie, die der Körper ohne jegliche körperliche Anstrengung verbraucht. Denn beispielsweise für Atem- und Herztätigkeit, sowie für die Verdauungsarbeit wird auch Energie benötigt und verbraucht.

 

Als „postprandiale Thermogenese“ bezeichnet man die Energie, die der Körper benötigt, um die Nährstoffe (Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate) aufzuschließen und zu verdauen.

 

Grundumsatz und Thermogenese stellen also einen Energieverbrauch dar, den wir zunächst nicht beeinflussen können. Dieser Energieverbrauch ist aber umso höher, je höher der Anteil fettfreier Körpermasse ist. → Individuell unterschiedlicher Energieverbrauch ist Ursache für „gute und schlechte Futterverwerter“, weniger der Aufschluß der Nährstoffe.

Risiken der Adipositas

  • Hypertonie = Bluthochdruck (Blutdrucksenkung ist proportional zur Gewichtsreduktion)
  • Diabetes mellitus Typ 2 = ernährungsbedingte Form der Blutzuckerkrankheit
  • Hyperlipidämie und Dyslipidämie = diverse Formen von Fettstoffwechselstörungen
  • Koronare Herzkrankheit und Herzinsuffizienz (das relative Risiko bei BMI ≥ 29 ist dreifach erhöht für Angina pectoris, Herzinfarkt etc.)
  • Schlaganfall (z.B. Risiko für Frauen mit BMI > 27 ist 75% höher als mit BMI < 21)
  • Schlafapnoe-Syndrom = Atemaussetzer im Schlaf
  • Hyperuricämie und Gicht (mit steigendem Gewicht steigt auch die Harnsäurekonzentration im Blut → erhöhte Gefahr von Gichtanfällen)
  • Mortaliät = Sterblichkeit (Bei BMI > 30 und bestehender Herzkreislauferkrankung ist die Mortalität um 50-100% erhöht)
  • Orthopädische Komplikationen (z.B. Arthrose im Kniegelenk)
  • Psychosoziale Komplikationen (Soziale Ausgrenzung, Isolation etc.)